Roorweidli - die Geschichte


Das Roorweidli 2 wurde 1968 auf einem Stück Wiesland in Hanglage erbaut. Wie das ehemalige Truppenunterkunftshaus der Schweizer Armee den steilen Hang hinauf kam, entzieht sich unserem Wissen. Wahrscheinlich wurde jedes Stück des Holz-Elementbaus mühsam von Hand den Berg hinaufgetragen, denn damals hatte es im Vergleich zu heute  - laut Luftaufnahmen - noch keine bequeme Treppe, die zum Roorweidli führte. Mit viel Eigenleistung wurde es von den Eigentümern Koch zu einem Wochenendhaus umgebaut und ab ca. 1980 ganzjährig bewohnt. Es gab zu dieser Zeit weder ein Badezimmer noch Warmwasser. Die einzige Heizquelle war ein Tiba-Herd mit angeschlossenem Sitzofen. Im Verlaufe der Jahre wurden etliche Fichten gesetzt und so verwandelte sich das ehemalige lichte Wiesland in einen dichten, dunklen Tannenwald.

Im Herbst 2017 konnten wir das Grundstück und das unterdessen ziemlich heruntergekommene - und mittlerweile mitten im Wald stehende! - Gebäude erwerben. Der Plan war, auf diesem wunderschönen Stück Erde ein kleines, feines Tiny House zu errichten. Der zu nahe Waldabstand bzw. die Umzonung in Wald verunmöglichte von Gesetzes wegen jedoch einen Rückbau bzw. einen Wiederaufbau und so entschieden wir uns zur Totalsanierung des Gebäudes.

Nach einer gezielten Rodung umsturzgefährdeter Bäume starteten wir im Juni 2019 eine Rundumsanierung des Roorweidlis: Frische, tragende Balken im Keller verbesserten die Statik, neue Fenster und eine komplett erneuerte Aussenhülle aus rohem, unbehandeltem Entlebucher Tannenholz den Isolationswert. Wände wurden gestrichen, die Küche sowie das Bad totalrenoviert, die Elektrik, die Heizung sowie alle Wasserleitungen ersetzt. Die leider nicht sichere, offene Quelle wurde durch einen normalen Wasseranschluss über die Wasserversorgung ersetzt und ein Teil des Dachgeschosses zu einem gemütlichen Schlafestrich umgebaut. Nach 6-monatiger Umbauphase konnte das Roorweidli im Dezember 2019 erstmals an probewohnende Gäste übergeben werden. 

Es freut uns sehr, dass der Umbau geglückt ist und neben viel Eigenleistung unsererseits ausschliesslich regionale Fachleute und Handwerker ihre Arbeit verrichten konnten. Nach dem Motto "so viel wie nötig, so wenig und von so nah wie möglich" wollten wir den ursprünglichen Charakter des Hauses beibehalten. Aus diesem Grund war es uns ein Anliegen, wenn immer möglich ressourcenschonende Materialien zu verwenden oder - noch besser - sich schon auf dem Grundstück oder im nahen Schuppen befindende Baustoffe zu finden. So stammt die Absicherung im Estrichzimmer ursprünglich aus Altholz von einem Viehzaun und die Ablage im Badezimmer ist eine alte Seifenkiste die wir aus einem Abbruchhaus retten konnten.

Impressionen Umbau Roorweidli